14 Alten- und Pflegeeinrichtungen der Weser-Ems-Region erhalten Qualitätssiegel
„Das Infektionsrisiko in Alten- und Pflegeeinrichtungen kann durch lokale Netzwerke deutlich verringert werden“
14 Alten- und Pflegeeinrichtungen der Weser-Ems-Region sind heute in Oldenburg mit dem ersten Qualitäts- und Transparenzsiegel des niederländisch-deutschen EurSafety-Projektes, dem sog. Pflegesiegel, ausgezeichnet worden. Für die Erlangung des Siegels mussten die Einrichtungen verschiedene Qualitätskriterien zur Infektionsprävention umsetzen. Diese umfassen u. a. die Erarbeitung standardisierter Prozesse in der Prävention von Infektionserkrankungen, z. B. durch Novoviren und multiresistente Erreger wie MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus), regelmäßige Mitarbeiterschulungen, die Ausbildung von Hygienebeauftragten und die enge Vernetzung mit anderen Einrichtungen im Gesundheitswesen in multidisziplinären, lokalen Netzwerken. Bereits 2014 waren insgesamt über 200 Pflegeeinrichtungen der gesamten Weser-Ems-Region mit diesem Siegel ausgezeichnet worden.
Dr. Dagmar Rocker, EurSafety-Koordinatorin beim Niedersächsischen Landesgesundheitsamt, betonte am Mittwoch die Bedeutung der Zusammenarbeit verschiedener Akteure wie Alten- und Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und des öffentlichen Gesundheitsdienstes: „Die Stärkung lokaler Netzwerke ist ein zentrales Ziel des EurSafety Qualitäts- und Transparenzsiegels. Durch eine enge Zusammenarbeit und den regelmäßigen Informationsaustausch zwischen den Akteuren und ein abgestimmtes Vorgehen kann das Übertragungsrisiko von Infektionskrankheiten deutlich verringert werden“.
„Die unterschiedlichen Hygieneanforderungen für die einzelnen Einrichtungen des Gesundheitswesens müssen sich an den dort bestehenden Infektionsrisiken orientieren“ ergänzte Peter Bergen, der am Niedersächsischen Landesgesundheitsamt für das Pflegesiegel zuständig ist.
EurSafety Health-net ist ein deutsch-niederländisches Verbundprojekt, durch EU und INTERREG gefördert, welches sich seit mehr als fünf Jahren für einen grenzüberschreitenden Infektionsschutz und Patientensicherheit entlang der gesamten Grenze zu den Niederlanden einsetzt. Zentrale Ziele sind die Verbesserung des Infektionsschutzes und die Reduktion multiresistenter Erreger im gesamten Grenzgebiet. Dies soll u. a. durch eine Verbesserung des Hygienemanagements, eine an die Erfordernisse der Region angepasste mikrobiologische Diagnostik, einen sachgerechten Umgang mit Antibiotika sowie ein koordiniertes Zusammenwirken der Akteure des Gesundheitswesens auf lokaler Ebene, aber auch grenzüberschreitend erreicht werden.
Foto – eine der zertifizierten Pflegeeinrichtungen:
Altenwohn- und Pflegezentrum Eben-Eser