Großes Interesse am zweiten ostfriesischen Palliativtag
Fachvorträge und Workshops zu Themen aus dem palliativen Bereich Der Hospiz- und Palliativstützpunkt Ostfriesland veranstaltete kürzlich im Seminarhotel in Aurich den zweiten ostfriesischen Palliativtag. Eingeladen waren alle an der Hospiz- und Palliativarbeit interessierten Personen und solche, die es noch werden möchten. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch den Auricher Landrat Harm-Uwe Weber, der in seiner Begrüßungsrede die Entwicklung der palliativen Arbeit in Ostfriesland würdigte. Er sicherte den Teilnehmern in seiner Ansprache zu, dass es im geplanten Zentralklinikum auf jeden Fall eine palliative Einheit mit einer Palliativstation geben würde. Der Vormittag wurde durch die aus Film- und Fernseharbeit bekannte Schauspielerin Eva Maria Kerkhoff gestaltet. In ihrem Vortrag machte die ausgebildete Kommunikationstrainerin die Bedeutung der Körpersprache und Stimme anhand von diversen Beispielen deutlich. Im Arbeitsfeld der nonverbalen Kommunikation lernten die Teilnehmer die Wahrnehmung körperlicher Signale deutlicher und ganzheitlicher wahrzunehmen, um bei der täglichen Arbeit im hochsensiblen palliativen Bereich besser für den Alltag gewappnet zu sein. Die sensible Wechselwirkung zwischen innerer Einstellung und äußerem Ausdruck wurde gekonnt vermittelt. Aus dem Themenfeld der verbalen Kommunikation zeigte Kerkhoff Methoden, die eine zugewandte Kommunikation im schnellen beruflichen Alltag unterstützen sollen. Hierfür wurden Fragetechniken und Rahmenbedingungen vermittelt, damit ein echter Gesprächskontakt auch im hektischen Arbeitsumfeld möglich ist. Am Nachmittag konnten die Seminarbesucher an Workshops teilnehmen und in Arbeitsgruppen mitarbeiten. Dabei sprach Veronika Gerber, Pflegeexpertin für chronische Wunden, über zielorientierte Behandlungskonzepte in der letzten Lebensphase und Dr. Antke Hagena, Fachärztin für Palliativmedizin (UK), referierte am Fallbeispiel eines an ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) erkrankten Patienten über „Advance Care Planning“. Zudem bot Dr. Michael Coors, theologischer Referent am Zentrum für Gesundheitsethik Hannover, Möglichkeiten zur Entlastungsplanung für ethische Krisensituationen in der Langzeitpflege und bei Eva Maria Kerkhoff konnten die Teilnehmer ihr am Vormittag erlerntes Wissen im Workshop praktisch vertiefen. Der Ausrichter dieser Veranstaltung war zum zweiten Mal der Hospiz- und Palliativstützpunkt Ostfriesland mit der Projektleiterin Heike Diekhoff und den Koordinatorinnen Foline Itzenga-Herlyn und Johanne Ohling. Der Hospiz- und Palliativstützpunkt Ostfriesland besteht seit 2007 und ist einer von mehr als 30 Stützpunkten in Niedersachsen. Er wird sowohl vom Land Niedersachsen, als auch durch Spenden finanziert und ist organisatorisch beim Landkreis Leer angebunden. Beim Hospiz- und Palliativstützpunkt Ostfriesland handelt es sich um ein ausschließliches Beraternetzwerk. Das heißt, die direkte Arbeit am Patienten wird von den bestehenden Diensten geleistet, deren Kontaktdaten vom Stützpunkt in einer Netzwerkkarte zusammen gefasst wurden, und somit für alle Bürger unter www.lkleer.de/palliativstuetzpunkt zugänglich sind.