14 Alten- und Pflegeeinrichtungen der Weser-Ems-Region erhalten Qualitätssiegel

 „Das Infektionsrisiko in Alten- und Pflegeeinrichtungen kann durch lokale Netzwerke deutlich verringert werden“

 

14 Alten- und Pflegeeinrichtungen der Weser-Ems-Region sind heute in Oldenburg mit dem ersten Qualitäts- und Transparenzsiegel des niederländisch-deutschen EurSafety-Projektes, dem sog. Pflegesiegel, ausgezeichnet worden. Für die Erlangung des Siegels mussten die Einrichtungen verschiedene Qualitätskriterien zur Infektionsprävention umsetzen. Diese umfassen u. a. die Erarbeitung standardisierter Prozesse in der Prävention von Infektionserkrankungen, z. B. durch Novoviren und multiresistente Erreger wie MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus), regelmäßige Mitarbeiterschulungen, die Ausbildung von Hygienebeauftragten und die enge Vernetzung mit anderen Einrichtungen im Gesundheitswesen in multidisziplinären, lokalen Netzwerken. Bereits 2014 waren insgesamt über 200 Pflegeeinrichtungen der gesamten Weser-Ems-Region mit diesem Siegel ausgezeichnet worden.

 

Dr. Dagmar Rocker, EurSafety-Koordinatorin beim Niedersächsischen Landesgesundheitsamt, betonte am Mittwoch die Bedeutung der Zusammenarbeit verschiedener Akteure wie Alten- und Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und des öffentlichen Gesundheitsdienstes: „Die Stärkung lokaler Netzwerke ist ein zentrales Ziel des EurSafety Qualitäts- und Transparenzsiegels. Durch eine enge Zusammenarbeit und den regelmäßigen Informationsaustausch zwischen den Akteuren und ein abgestimmtes Vorgehen kann das Übertragungsrisiko von Infektionskrankheiten deutlich verringert werden“.

„Die unterschiedlichen Hygieneanforderungen für die einzelnen Einrichtungen des Gesundheitswesens müssen sich an den dort bestehenden  Infektionsrisiken orientieren“ ergänzte Peter Bergen, der am Niedersächsischen Landesgesundheitsamt für das Pflegesiegel zuständig ist.

 

EurSafety Health-net ist ein deutsch-niederländisches Verbundprojekt, durch EU und INTERREG gefördert, welches sich seit mehr als fünf Jahren für einen grenzüberschreitenden Infektionsschutz und Patientensicherheit entlang der gesamten Grenze zu den Niederlanden einsetzt. Zentrale Ziele sind die Verbesserung des Infektionsschutzes und die Reduktion multiresistenter Erreger im gesamten Grenzgebiet. Dies soll u. a. durch eine Verbesserung des Hygienemanagements, eine an die Erfordernisse der Region angepasste mikrobiologische Diagnostik, einen sachgerechten Umgang mit Antibiotika sowie ein koordiniertes Zusammenwirken der Akteure des Gesundheitswesens auf lokaler Ebene, aber auch grenzüberschreitend erreicht werden.

 

Foto – eine der zertifizierten Pflegeeinrichtungen:

Altenwohn- und Pflegezentrum Eben-Eser

 

Pflegereform: Gravierende Änderungen für Pflegebedürftige und Pflegeheime

Morgen befasst sich der Bundestag mit dem Regierungsentwurf zum zweiten Pflegestärkungsgesetz.
„Auf Pflegebedürftige und Pflegeheime kommen mit dem zweiten Pflegestärkungsgesetz gravierende Änderungen zu“, sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland. Aus Sicht der Diakonie sei die große Richtung der Reform mit der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs zu begrüßen, aber – so Loheide: „Wir brauchen längere Übergangsfristen für die Aushandlung der konkreten Rahmenbedingungen auf der Landesebene und mit den Pflegekassen. Dabei denke ich besonders an ausreichendes Personal, das „A und O“ für die Pflegeheime.“ In der vollstationären Pflege soll der Eigenanteil für Pflegebedürftige nicht mehr mit zunehmender Pflegebedürftigkeit steigen: Pflegebedürftige des Pflegegrades zwei bis fünf zahlen den gleichen Anteil. In der Konsequenz bedeute dies aber auch, dass der Einzug ins Pflegeheim mit einem niedrigen Pflegegrad sehr viel mehr kosten werde als heute, betont Loheide. Renate Gamp, Vorsitzende des Deutschen Evangelischen Verbands für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) sieht in dem Gesetzentwurf eine enorme konzeptionelle Herausforderung für die stationäre Altenhilfe: „Wenn künftig nur noch Menschen mit hohem Pflegegrad ins Pflegeheim wechseln sollten, werden sich die Pflegeheime stark verändern“. Sie erinnert: „Jeder Pflegebedürftige hat ein Wunsch- und Wahlrecht für die Art, wie er versorgt werden will. Wir dürfen die finanzielle Schwelle für den Einzug in ein Pflegeheim nicht so hochsetzen, dass diese Option für betagte Menschen ohne schwere Einschränkungen praktisch nicht mehr in Frage kommt“.

 

@Signatur Ute Burbach-Tasso

„Patientensicherheit geht alle an“

Borro informierte über Hygiene und Infektionsvermeidung

 

TenzlerGut besucht waren die Ausstellung und die Vorträge am ‚1. Internationalen Tag der Patientensicherheit‘ im Borromäus Hospital. Unter dem Motto ‚Patientensicherheit geht alle an‘ waren die Hygiene und die Vermeidung von Infektionen Schwerpunktthemen des Tages.

Im Mittelpunkt standen dabei Informationsstände des klinischen Risikomanagements im Foyer der Klinik, an denen unter anderem über Desinfektionsmaßnahmen und die richtige Behandlung offener Wunden aufgeklärt wurde. Großes Interesse fanden zudem zwei Vorträge von Severin Federhen von der Gesellschaft für Risikoberatung (GRB), der über die Entstehung von Risiken nicht nur in Krankenhäusern und ihre Vermeidung berichtete. Wichtig seien nicht nur die Meldungen über tatsächliche Vorkommnisse und Ereignisse, sondern insbesondere auch über Beinahe-Fehler. In vielen Krankenhäusern, so auch dem Borro, gibt es ein Meldesystem namens CIRS: Im ‚Critical Incident Reporting System‘ oder auf deutsch ‚Berichtssystem über kritische Vorkommnisse‘ können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anonym sicherheitsrelevante Ereignisse und Beinahe-Schäden melden. So sollen Fehlerquellen frühzeitig entdeckt und behoben werden.

Zahlreiche Besucher und auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Borromäus Hospitals sahen sich die im Eingangsbereich des Krankenhauses aufgestellten Info-Wände an. Die Hygienefachkräfte Friedrich Bruns und Sabine Latarius zeigten, wie wichtig einfache Desinfektionsmaßnahmen sind, um eine Weiterverbreitung von Krankheitskeimen zu verhindern, nämlich zum Beispiel die gründliche Händedesinfektion. Wundmanagerin Marion Tenzler demonstrierte anschaulich, wie offene Wunden versorgt werden, ohne sie berühren zu müssen. Michael Rux, Teamleiter im OP-Dienst, und die Gesundheits- und Krankenpflegerin Imke Junker erläuterten an Schautafeln, welche Maßnahmen konkret im Borromäus Hospital Standard sind, um die Patientensicherheit zum Beispiel bei Operationen, aber auch in den Krankenzimmern zu gewährleisten. Hierzu gehören zum Beispiel Checklisten vor, während und nach Operationen oder auch Standards zur Sturzvorbeugung.

Die regelmäßige Desinfektion gerade der Hände ist in Krankenhäusern enorm wichtig. Deshalb gibt es an vielen Stellen im Borromäus Hospital, insbesondere natürlich in den Eingangsbereichen, auf den Toiletten und in den Patientenzimmern, Spender mit Desinfektionsmitteln für Hände. Schon seit Jahren beteiligt sich das Borro auch an der Kampagne „Saubere Hände“. Im Rahmen des EurSafety-Health-Net-Projektes arbeitet das Borro zudem eng mit anderen Krankenhäusern und den Gesundheitsämtern zusammen. Seit Jahresbeginn eine Antibiotika-Kommission im Borro, deren Aufgabe es ist, die bestmögliche Versorgung der Patienten mit Antibiotika zu gewährleisten, damit Resistenzen möglichst vermieden werden können.

Vortrag

AOK fördert ambulante Hospizdienste mit 1,441 Millionen Euro

Auf natürlichem Wege, dabei ohne Angst und Schmerzen aus dem Leben zu scheiden, hat offenbar einen unverändert hohen Stellenwert für viele Menschen – trotz oder vielleicht wegen der seit langem geführten Debatte um verschiedene Formen von Sterbehilfe. Dieses positive Resümee zieht die AOK Niedersachsen aus der Statistik des vergangenen Jahres für das ambulante Hospizwesen.

Danach stieg 2014 allein die Zahl der ehrenamtlichen Sterbebegleiter im Vergleich zum Vorjahr um fast 7,7 Prozent auf 3174 Frauen und Männer; die Zahl der Sterbebegleitungen nahm sogar um fast 15 Prozent auf 3424 Einsätze zu ‒ ein wirklich eindrucksvolles Engagement für gelebte Mitmenschlichkeit.

Gesetzliche Krankenkassen und, seit diesem Jahr, auch private Krankenversicherer unterstützen die Arbeit der ambulanten Hospizdienste finanziell; so sieht es das Sozialgesetzbuch vor. Der jetzt rückwirkend gezahlte Förderbetrag beläuft sich für das ganze Bundesland auf 4,443 Millionen Euro, wovon die AOK Niedersachsen als größte Krankenkasse 1,441 Millionen Euro trägt.

Niemand sollte das Gefühl haben, in der Zeit seines nahenden Lebensendes ohne Hilfe und Anteilnahme dazustehen. Aus dieser empfundenen Perspek­tivlosigkeit heraus entsteht nach Ansicht der AOK häufig der Gedanke an Sterbehilfe. In solchen Situationen bieten die ambulanten Hospizdienste den Menschen eine bewusst bejahende Alternative.

 

In den allermeisten Landkreisen werden die möglichen Fördergelder nicht ausgeschöpft, manchmal sogar nur zu weniger als der Hälfte – was eben immer auch eine verpasste Chance bedeutet. Die AOK verbindet den positiven Rückblick daher mit einem Appell an die Öffentlichkeit, sich in der Aufgabe der Sterbebegleitung zu engagieren. So gelingt es gemeinsam, Menschen in der Phase des Abschieds den gebühren­den Raum unter uns, in der Mitte der Gesellschaft, zu geben.

Seniorenwohnanlage Heisfelde ist familienfreundlicher Arbeitgeber

Landkreis-Einrichtung erhält Siegel von Bertelsmann-Stiftung

Der Seniorenwohnanlage Heisfelde des Landkreises Leer ist von der Bertelsmann-Stiftung das Gütesiegel „familienfreundlicher Arbeitgeber“ verliehen worden. Landrat Bernhard Bramlage und Johann Janßen, Leiter der Seniorenanlage, nahmen die Auszeichnung jetzt entgegen. Familienbewusste Arbeitsbedingungen seien ein Gewinn – für Beschäftigte wie Arbeitgeber, so Bramlage. „Als Verwaltung engagieren wir uns seit Jahren in diesem Bereich, sowohl intern als extern.“ Deshalb habe sich die Kreisführung dafür entschieden, sich um das Siegel zu bewerben und sich dem Prüfverfahren zu stellen.

Foto:

Auszeichnung: Johann Janssen, Leiter der Seniorenwohnanlage Heisfelde, und Landrat Bernhard Bramlage.

Modernster MRT in der Region Radiologie-Praxis am Borro investierte Millionen Euro

Freuen sich über den neuen MRT namens ‚Skyra‘: Borro-Geschäftsführer Dieter Brünink, der Ärztliche Direktor Dr. Martin Reckels und Dr. Bernhard Rogge von der Radiologischen Praxis am Borromäus Hospital (von rechts). Foto: Alex Siemer

Er ist leiser, er ist größer und er liefert Aufnahmen in bisher nicht bekannter Qualität: der neue MRT der Radiologischen Praxis am Borromäus Hospital in Leer liefert Detailaufnahmen vom menschlichen Körper in doppelt so hoher Auflösung wie das bisher hier eingesetzte Gerät. Dabei ist der modernste MRT, der derzeit im Nordwesten zu finden ist, auch noch um ein Viertel schneller als das bisherige Gerät und für die Patientinnen und Patienten viel angenehmer. Die „Röhre”, wie MRT im Volksmund genannt werden, ist mit 70 Zentimeter Durchmesser zehn Zentimeter größer, dafür aber mit 1,60 Meter um einiges kürzer als das Vorgängermodell – gerade für Patienten mit Platzangst ein enormer Vorteil.

Dr. Bernhard Rogge von der Radiologischen Praxis ist begeistert vom MRT ‚Skyra‘, so der Modellname des von der Firma Siemens gebauten MRT. „Früher mussten Patienten bis zu 25 Sekunden lang den Atem anhalten.“ Mit ‚Skyra‘ können „viele Bauch- und Brustuntersuchungen in freiem Atmen“ vorgenommen werden – ebenfalls eine enorme Erleichterung für die Patienten.

Rund 7.500 Patienten werden pro Jahr im MRT der Radiologischen Praxis am Borro untersucht. Der Andrang ist enorm, die Wartezeiten liegen zum Teil bei mehreren Wochen. „Dringende Fälle werden natürlich vorgezogen“, so Dr. Rogge. Die Radiologische Praxis arbeitet eng mit niedergelassenen Ärzten, aber auch den Medizinern im Borromäus Hospital zusammen. Mit dem neuen Gerät, das von montags bis donnerstags zwischen 7 und 22 Uhr „und freitags etwas kürzer“ im Einsatz ist, können wegen der kürzeren Untersuchungsdauer voraussichtlich etwa 15 Prozent mehr Patienten untersucht werden und das mit einer verbesserten Auflösung. Die liegt dank der höheren Feldstärke bei 3 statt 1,5 Tesla wie beim Vorgängermodell, das sieben Jahre im Einsatz war. In gut 60 Prozent der Fälle geht es um Krebs.

Sehr froh über das neue Gerät ist auch Dr. Martin Reckels, Ärztlicher Direktor des Borromäus Hospitals. Für ihn ist der ‚Skyra‘-MRT eine gute Ergänzung zu den anderen modernen Untersuchungsmethoden im Borro. „Er gehört zum Handwerkszeug, mit dem wir arbeiten.“

Erfreut ist auch Dieter Brünink, Geschäftsführer des Borromäus Hospitals. „Die Radiologische Praxis am Borro ist ein Glücksfall für unser Haus“, sagt er. Selbstverständlich habe man gern die notwendigen Investitionen vorgenommen, um den Einbau und Betrieb von ‚Skyra‘ zu ermöglichen. Dazu gehörte auch die Verlegung eines neuen Stromkabels, das eine Leistung von 110 kvA ermöglicht. Denn ‚Skyra‘ liefert zwar hervorragende Bilder, ist aber ein Stromfresser. Das neue Gerät verbraucht etwas dreimal soviel Strom wie das Vorgängermodell.

Radiologische Praxis

Schon seit 1989 gibt es die ‚Gemeinschaftspraxis für Radiologie und Nuklearmedizin‘ im Borromäus Hospital. Fünf Ärzte arbeiten hier zusammen mit weiteren 26 Praxismitarbeitern. Die Praxis ist Lehrstätte für die MTA-Schule Oldenburg (MTA=Medizinisch-Technische/r Assistent/in) und bildet auch selbst aus. Pro Jahr werden in der Praxis über 30.000 Patientinnen und Patienten medizinisch betreut. Zu den angewendeten Diagnostikverfahren gehören neben der Computertomographie auch die Kernspintomographie, die Röntgendiagnostik, die Mammographie, Nuklearmedizin und Sonographie. An therapeutischen Maßnahmen sind möglich: CT-gesteuerte Wirbelsäulentherapie (bei Bandscheibenvorfällen und knöchernem Verschleiß), Orthovolt-Strahlentherapie (zum Beispiel bei Gelenkerkrankungen) sowie die Radiosynoviorthese (nuklearmedizinisches Verfahren zur Behandlung von chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen).

Kostenlose Ausbildung für ehrenamtliche Seniorenbegleiter/innen (DUO)

„Gemeinsam statt einsam“

Ehrenamtliche Seniorenbegleiter/innen leisten älteren Menschen in deren Freizeit Gesellschaft, begleiten sie bei Bedarf zu Behördengängen und haben ein offenes Ohr für Sorgen und Wünsche. In der Ausbildung zur/m ehrenamtlichen Seniorenbegleiter/in, werden sie befähigt, ältere Menschen zu Hause kompetent zu begleiten und die Teilhabe am alltäglichen Leben zu ermöglichen oder pflegende Angehörige zu Hause zu entlasten. Sie reflektieren ihr eigenes ehrenamtliches Engagement und die Bedeutung für den persönlichen Lebensbereich. Zusätzlich haben sie Gelegenheit, ihre eigene Motivation zum ehrenamtlichen Engagement und die Bedeutung für ihren persönlichen Lebensbereich zu überprüfen. Die Fortbildung schließt mit einem Zertifikat ab. Für ehrenamtlich engagierte Bürger/innen ist diese Qualifizierung kostenfrei. Die Seniorenbegleiter/innen werden anschließend durch den Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen im Landkreis Leer begleitet und vermittelt.

Der neue kostenlose Kurs startet am 28. September. Er findet zweimal die Woche nachmittags statt und endet am 03. Dezember 2015. Der Landkreis Leer strebt die siebte Schulung an, die in Kooperation mit dem Familienservice Weser-Ems e.V. durchgeführt wird. Der Kurs umfasst 84 Unterrichtsstunden sowie ein 20-stündiges Praktikum in einer sozialen Einrichtung und schließt mit einem Zertifikat ab. Es sind noch Plätze frei.

Interessierte Teilnehmer/innen können sich anmelden beim:

Landkreis Leer Senioren- und Pflegestützpunkt Niedersachsen Bavinkstraße 23 26789 Leer Telefon: 0491-926 1600 oder 1690 Telefax: 0491-926 1571 Email: spn@lkleer.de

oder   Familienservice Weser-Ems e.V. Mühlenstraße 135 26789 Leer Telefon: 0491-9990 28-41 bis 48 Telefax: 0491-9990 28-99 Email: familienservice@lkleer.de

Connemann informiert sich in Bunde beim Seniorenheim Korte

Lob für Pflegegesetz

Connemann informiert sich in Bunde beim Seniorenheim Korte

BUNDE. Die Gesellschaft verändert sich. Immer weniger Menschen leben mit mehreren Generationen unter einem Dach. Der Singlehaushalt wird zur Regel – auch in Ostfriesland. Bei Krankheit und im Alter sind sie auf die Hilfe Dritter angewiesen.

Auf die Betreuung und Pflege von Senioren hat sich das Seniorenheim Korte spezialisiert. Seit 2001 bieten Ralf Korte und sein Team in Bunde Seniorendienste an. Diese reichen vom betreuten Wohnen bis zur vollstationären Pflege. An der Boenster Straße und der Graf-Ulrich-Straße finden 74 Bewohner und 24 Mieter im betreuten Wohnen ihr Daheim. Laut Ralf Korte lautet das Motto: „Wir möchten, dass unsere Gäste sich wirklich zu Hause fühlen.“

Das beginnt beim Essen. Bei einem Besuch der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann mit Vertretern der Bunder CDU stehen Dicke Bohnen mit Speck auf dem Speiseplan. Im Mittelpunkt des Gespräches steht dann aber nicht das Essen sondern die Herausforderungen für eine Pflegeeinrichtung wie Korte.

An erster Stelle steht der Fachkräftemangel im Bereich der Altenpflege. An den beiden Standorten in Bunde sind 75 Altenpfleger, Krankenschwestern, Gesundheitspfleger, Pflegeassistenten und Pflegehelfer beschäftigt.  „Wir brauchen Mitarbeiter mit Herz und Kompetenz.“, berichtet Pflegedienstleiterin Meike Kaput. Die Zusammenführung der Ausbildung der bisherigen Alten- und Krankenpflegehelfer zu einem Pflegeassistenten sieht sie deshalb kritisch. „Da kommt mancher Lehrstoff in den Schulen zu kurz.“

In Bunde wird dies im Betrieb nachgearbeitet. Dazu dienen Programme wie „Fit für Service“. Die Anstrengungen tragen Früchte. Bei der letzten Prüfung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherungen erhielt das Pflegeheim die Note 1,0. Korte plädiert dennoch für eine Reformierung des sogenannten Pflege-TÜV. „Das Bewertungssystem kann irreführend sein. Denn es wird zu stark nach Aktenlage entschieden und zu wenig nach der tatsächlichen Pflegequalität.“ Unterstützung erhält er von Gitta Connemann. „Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen brauchen klare und sichere Informationen. Nur so können sie für sich eine gute und passende Pflegeeinrichtung finden.“

Großes Lob hört die Christdemokratin für das jüngste Pflegestärkungsgesetz des Bundes. „Damit hat der Bund einen Riesenschritt nach vorne gemacht.“ Korte lobt insbesondere die Finanzierung zusätzlicher Betreuungskräfte. „Das schafft mehr Zeit für Pflege und erhöht die Zuwendung an unsere Bewohner.“

Connemann berichtete über weitere Pläne des Bundes. So wird bereits jetzt an einem zweiten Pflegestärkungsgesetz gearbeitet. Damit soll ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff und ein neues  Begutachtungsverfahren in die Pflege eingeführt werden. Und die Palliativversorgung soll noch weiter ausgebaut werden.

 

Das ist Wasser auf die Mühlen der Bunder Einrichtung. Diese wünschen sich noch mehr palliativmedizinische Einrichtungen für die Bewohner von Senioreneinrichtungen. „Wir würden gerne die Zusammenarbeit mit externen Diensten noch weiter intensivieren“, erklärte Pflegedienstleiterin Kaput. Damit liegt sie auf einer Linie mit der Unionspolitikerin: „Schwerstkranke Menschen müssen gut begleitet und ihre Schmerzen behandelt werden. Deshalb werden wir die Palliativversorgung in stationären Pflegeinrichtungen weiter verbessern.“

Sozialverband VdK Rat, Hilfe, Rechtsschutz im Sozialbereich

Der Sozialverband VdK Deutschland ist mit 1,7 Millionen Mitgliedern die größte deutsche Interessenvertretung der Älteren und Rentner, Behinderten und Kranken, Sozialversicherten, Pflegebedürftigen und Pflegenden, Kriegs- und Wehrdienstbeschädigten, Zivildienstopfer, Unfall- und Gewaltopfer, Hinterbliebenen, Berufs- und Erwerbsunfähigen, Arbeitslosen sowie der Sozialhilfeempfänger.

Auf der Grundlage der Solidarität Betroffener setzt sich der VdK für soziale Gerechtigkeit ein. Seine Ziele sind die berufliche und gesellschaftliche Eingliederung und die soziale Sicherheit seiner Mitglieder. Der VdK ist parteipolitisch und konfessionell neutral. Föderativ gegliedert arbeitet er in allen Bundesländern. Als gemeinnützige, überparteiliche und unabhängige Selbsthilfeorganisation finanziert der VdK seine Arbeit ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden.
Nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stärker“ ist der Sozialverband VdK auf eine große Mitgliederzahl angewiesen, um seine Unabhängigkeit zu bewahren und weiterhin für die Interessen der sozial Benachteiligten tätig sein zu können.
Zahlreiche haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen dafür, dass in Städten und Gemeinden regelmäßige Beratungsstunden angeboten werden können. Die Hilfe des VdK nehmen jährlich viele Tausend Ratsuchende in Anspruch.
Sachkundig und unbürokratisch berät und hilft der VdK in allen sozialrechtlichen Angelegenheiten. Hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter helfen beim oft schwierigen Umgang mit Behörden und Ämtern im gesamten Sozialbereich. Sie stehen mit Rat und Tat zur Seite bei Anträgen, beim Ausfüllen von Formularen, überprüfen Bescheide, legen bei Bedarf Widerspruch ein und vertreten VdK-Mitglieder in Klagen und Berufungen vor den Sozialgerichten und Verwaltungsgerichten, falls nötig durch alle Instanzen.
In Niedersachsen und Bremen werden so jedes Jahr gesetzlich begründete Leistungsansprüche in Höhe von mehreren Millionen Euro mit Hilfe des VdK für die Mitglieder durchgesetzt. Etwa die Hälfte aller vertretenen Fälle aus den Bereichen Kranken-, Pflege-, Unfall-, Renten-, Arbeitslosenversicherung, Behindertenrecht, Sozialhilferecht und soziales Entschädigungsrecht wird positiv abgeschlossen.
VDK_03Das Gemeinschaftsleben steht im Mittelpunkt vieler Veranstaltungen der Orts- und Kreisverbände: Ausflüge, Fahrten, Treffen bei Kaffee und Kuchen, Handarbeits- und Bastelgruppen, Tanztee, Muttertagsfeiern, Advents- und Weihnachtsfeiern, Faschingsbälle und Feste entsprechend den verschiedenen Jahreszeiten. Hier können Einsamkeit und Isolation überwunden werden, kann sich der eine vom anderen Rat zu einem bestimmten Problem holen.
Wer gerne mitgestalten will, für den ist ein weites Feld für ehrenamtliche Mitarbeit gegeben. Sich in der Gemeinschaft mit anderen gegen soziale Ungerechtigkeit wehren, aktiv sein – auch im Alter – und anderen solidarisch helfen: Das alles sind Gründe, sich im VdK zu engagieren.
Der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen e.V. wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von Kriegsopfern und Hinterbliebenen 1949 in Oldenburg gegründet. Der Name lautete bis 1995: Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Rentner; seitdem gilt der neue Name Sozialverband VdK, wobei die Abkürzung „VdK“ als eingeführtes Markenzeichen und als Hinweis auf geschichtliche Entwicklung beibehalten wurde. Die Mitgliederzahl stieg im Jahr 2014 auf über 75.000 an, rund 8.000 Mitglieder konnten neu aufgenommen werden. Im Kreisverband Leer-Aschendorf mit den zugehörigen Ortsverbänden Börger, Esterwegen, Folmhusen-Ihrhove, Leer-Loga, Moormerland, Papenburg, Remels, Rhauderfehn-Collinghorst, Völlenerkönigsfehn, Weener gibt es rund 2.500 VdK-Mitglieder. Der Mitgliedsbeitrag beträgt zurzeit (Stand: 2015) 6,11 Euro pro Monat, für (Ehe-)Partner, die beide VdK-Mitglied sind, gemeinsam jedoch nur 9,15 Euro und für Familien inklusive aller Kinder nur 10,60 Euro pro Monat.

Weitere Informationen:
Sozialverband VdK
Geschäftsstelle Papenburg
Splitting rechts 54, 26871 Papenburg
Telefon: 04961-9855540, Telefax: 04961-9855542, E-Mail: gs-papenburg@vdk.de
Internet: www.vdk.de/niedersachsen-bremen oder www.vdk.de/kv-leer-aschendorf
Öffnungszeiten der Geschäftsstelle:
Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und Montag von 13 bis 15 Uhr
Beratung nach Terminvereinbarung
Ansprechpartner/innen:
Thorsten Baumgarten, Sozialrechtsreferent und Kreisverbandsgeschäftsführer
Gisela Haken, Assistentin

Kreisverbandsvorsitzender: Siegfried Eden

Diakonie-Präsident: Lücken in der palliativen Versorgung schließen

Ulrich LilieIm November dieses Jahres entscheidet der Deutsche Bundestag über eine gesetzliche Neuregelung der Beihilfe zur Selbsttötung. Gemeinsam mit der evangelischen Kirche beteiligt sich die Diakonie intensiv an der gesellschaftlichen Debatte um die Frage des assistierten Suizids und setzt sich für ein Verbot der organisierten und geschäftsmäßigen Sterbehilfe ein. Northeim, 19. August 2015 Eine Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD hat gezeigt, dass viele Menschen Angst vor einem langen qualvollen Sterbe-prozess haben und aus dieser Angst heraus Beihilfe zur Selbsttötung befürworten. „Organisierte Sterbehilfe zu verbieten, ist aus vielen Gründen wichtig und richtig. Mindestens ebenso wichtig ist aber, die Ursachen dafür, warum Menschen Beihilfe zur Selbsttötung wünschen, zu beheben“, sagt Diakonie- Präsident Ulrich Lilie anlässlich eines Besuches des Alten- und Pflegeheimes der Inneren Mission in Northeim. „Deshalb müssen wir zuerst dafür Sorge tragen, dass jeder Mensch sicher sein kann, am Lebensende gut versorgt zu werden“, betont Lilie. Die Diakonie fordert deutlich mehr Anstrengungen dabei, die Lücken in der palliativen Versorgung zu schließen. Das betrifft eben nicht nur spezialisierte Einrichtungen wie Hospize und Palliativstationen in Krankenhäusern, sondern ganz besonders die Versorgung in Altenpflegeheimen. „Es darf nicht sein, dass hochaltrige pflegebedürftige Menschen in ihrer letzten Lebensphase eine Odyssee zwischen Krankenhaus und Pflegeheim erleben müssen“, sagt Lilie. “ Das ist mit einer höheren Anzahl von Fachkräften und einer damit verbundenen guten palliativen Versorgung, vorausschauender Pflege und Medizin in den stationären Einrichtungen sehr einfach vermeidbar.“